Interview mit Karin Schiefer (Austrian Film Commission), Dezember 2000
"Jüngere Geschichte wird zwar fast schon inflationär bearbeitet, oft jedoch nicht wirklich in die Tiefe gehend. Das Thema Spiegelgrund ist für mich so ein Paradebeispiel für den Umgang mit Betroffenen nach 1945."
Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber über Spiegelgrund
Im öffentlichen Bewusstsein ist der Spiegelgrund ja nicht gerade sehr präsent. Wie kamen Sie auf das Thema?
Angelika Schuster: Der Spiegelgrund war sehr wohl durch den Prozess, den Heinrich Gross Ende der siebziger Jahre gegen Werner Vogt anstrengte, in den Medien vorhanden.
Es war mir aber ein Rätsel, dass unser Film Spiegelgrund und der Gross-Prozess solchen Staub aufwirbelten, denn eigentlich ist das schon so lang bekannt. Alle fünf Jahre wird immer so getan, als sei es etwas Neues. Dieses Thema muss offensichtlich immer wieder neu entdeckt werden.